Auf naturgucker.de gibt es inzwischen mehrere Millionen Beobachtungen und hunderttausende Artbilder, die einen großen Schatz darstellen. Diese Daten und Fotos spiegeln in vielen Fällen die aktuelle Bestandssituation der jeweiligen Arten wider oder zeigen die Verbreitung der Tiere, Pflanzen und Pilze auf. Es gibt viele mögliche Fragestellungen, vor deren Hintergrund die Beobachtungen sowie die Artbilder, die ja immer auch diskutierbare Belege für Beobachtungen sind, ausgewertet werden können – in den meisten Fällen von jedermann.
In Deutschland werden die von Bürgerwissenschaftlern – genau das sind die naturgucker.de-Melder! – gewonnenen Daten oft jedoch nicht ernst genommen, weil pauschal davon ausgegangen wird, sie seien insgesamt qualitativ nicht ausreichend hochwertig. Gemeint ist dabei eigentlich etwas anderes und es werden gewissermaßen Äpfel mit Birnen verglichen: Es wird die Richtigkeit einzelner Beobachtungen angezweifelt, was dann wiederum dahingehend verallgemeinert wird, dass die Daten in ihrer Gesamtheit angeblich von minderer Qualität sind.
Das ist im Grundsatz falsch, denn selbst wenn einzelne Beobachtungen innerhalb dieser großen Datenmenge fehlerhaft sein mögen und dies mit Sicherheit auch sind, wirkt sich dies aus Gründen der Statistik in vielen Fällen nur geringfügig negativ auf die Qualität der gesamten Datensammlung aus. Dies gilt übrigens für die Beobachtungen von Experten gleichermaßen. Sogar in kleinen Datenmengen zu selten beobachteten Arten kann deshalb die Datenqualität sehr hoch sein, was sich anhand der Einträge auf naturgucker.de nachvollziehen lässt.